80 Jahre Künstlerbund Steinburg - Im Dialog mit Kunstwerken des Kreismuseums Prinzeßhof

12. Oktober – 07. Dezember 2025

Anlässlich des 80-jährigen Bestehens des Künstlerbundes Steinburg widmet das Kreismuseum Prinzeßhof dem Jubiläum eine besondere Ausstellung, die Gegenwart und Vergangenheit miteinander verbindet. Unter dem Titel „80 Jahre Künstlerbund Steinburg - Im Dialog mit Kunstwerken des Kreismuseums Prinzeßhof“ treten zeitgenössische Werke aktueller Mitglieder des Künstlerbundes in einen spannenden Dialog mit historischen Kunstwerken aus der Museumssammlung.

Im Zentrum der Ausstellung steht der Austausch über Generationen hinweg: Wie antworten heutige Künstlerinnen und Künstler auf die Werke früherer Kolleginnen und Kollegen? Welche Themen und Ausdrucksformen bleiben, welche wandeln sich? So entsteht ein lebendiges Bild regionaler Kunstentwicklung vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis heute – geprägt durch individuelle Handschriften, gesellschaftliche Veränderungen und den fortwährenden künstlerischen Diskurs.

Der Künstlerbund Steinburg wurde 1945 in Itzehoe gegründet und ist heute die älteste aktive Künstlervereinigung Schleswig-Holsteins. Über Jahrzehnte hinweg war und ist er eine tragende Säule des kulturellen Lebens im Kreis Steinburg und darüber hinaus. Das Kreismuseum Prinzeßhof besitzt zahlreiche Werke regionaler Kunstschaffender darunter viele ehemalige Mitglieder – wie Friedel Anderson, Ingeborg Blankenstein, Karl-Heinz Kock, Hanns Radau und Otto Warnke – die in der Ausstellung mit aktuellen Positionen in Beziehung gesetzt werden.

Begleitend zur Ausstellung erscheinen ein umfangreicher Katalog mit dialogischen Beiträgen und Künstlerbiografien sowie ein Dokumentarfilm, der Einblicke in die Ateliers, Arbeitsweisen und Haltungen der heutigen Mitglieder zeigt. 

Ergänzend zur Ausstellung im Kreismuseum werden in der Hablik Lounge in der Feldschmiede 52 im Format „4 x 2 Wochen Künstlerbund im Dialog“ im vierzehntägigen Wechsel weitere Werke der Künstlerbund Mitglieder gezeigt. Am 25.Oktober, 8. Und 22 November finden gemeinsame Führungen an beiden Ausstellungsorten statt. 

Das weitere Rahmenprogramm zur Ausstellung finden Sie im Veranstaltungskalender.

Popup-Ausstellung: Gerd „Duck“ Barnick – Besitzbare Kunst aus Bahrenfleth

12. Oktober – 07. Dezember 2025

Der Objektmacher und Autodidakt Gerd „Duck“ Barnick (*1942 in Arnswalde/Pommern) verbindet handwerkliche Präzision mit künstlerischem Witz und einem besonderen Gespür für Material und Form. In einer kleinen Präsentation zeigt das Kreismuseum Prinzeßhof Werke des Künstlers aus seiner Zeit auf dem Hof Schachthusen in Bahrenfleth.

Nach einer Ausbildung als Schlosser und dem Abitur auf dem zweiten Bildungsweg studierte Barnick ab 1981 visuelle Kommunikation und Fotografie an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg sowie Psychologie an der Universität Hamburg. Anschließend arbeitete er bis 1988 als freier Fotograf und Bildjournalist für den Stern.

Der entscheidende Wendepunkt kam jedoch mit dem Erwerb eines alten Resthofes in Bahrenfleth im Jahr 1978, den er gemeinsam mit seiner Frau Barbara Martin und Freunden sanierte. Aus der intensiven Auseinandersetzung mit dem historischen Gebäude, seiner handwerklichen Instandsetzung und dem Arbeiten mit Holz entwickelte sich eine neue künstlerische Richtung: Barnick wurde zum „Kunst“-Tischler.

Beim Renovieren entstanden erste Holzobjekte, Möbel und skulpturale Formen – inspiriert vom Gedanken, aus Vorhandenem etwas Neues zu schaffen. Diese Haltung, die aus der Nachkriegszeit als Notwendigkeit stammt, wird bei Barnick zum Prinzip der Nachhaltigkeit durch Gestaltung.

Berühmt ist seine „Malewitsch-Serie“, eine Gruppe von zwölf Stühlen und einem Armlehnstuhl, die auf den russischen Avantgarde-Künstler Kasimir Malewitsch Bezug nehmen. Aus alten Schuhmacher-Leisten und Holz formte Barnick abstrahierte Figuren – mit eierförmigen Köpfen, geometrischen Körpern und farbigen Flächen – und überführte damit Malewitschs zweidimensionale Gemälde in greifbare, „besitzbare“ Kunstobjekte. Ein weiteres Projekt sind die sogenannten „Zocker-Stühle“, die ebenfalls aus dieser Idee entstanden sind und nun im Museum als „Kunst zum Sitzen“ entdeckt werden können. 

Jeder Stuhl verbindet funktionales Design mit ironischer Distanz: Kunst wird hier nicht nur betrachtet, sondern erlebt und benutzt.

Nach Jahrzehnten Hofleben in Bahrenfleth zog Gerd „Duck“ Barnick im Sommer 2025 mit seiner Frau nach Itzehoe. Die Ausstellung im Kreismuseum Prinzeßhof würdigt Barnick‘s Schaffen und zeigt die Verbindung von Handwerk, Kunst und Humor, die Barnicks Werk auszeichnet.

Die Ausstellung ist vom 12.10. bis 07.12.2025 im Kreismuseum zu sehen.

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